Opportunitätskosten stellen den maximal entgangenen Nutzen dar, der aufgrund des Ressourceneinsatzes an anderer Stelle anfällt (Ried, 2005) 

Gelingt es einer Klinik das nosokomiale Infektionsaufkommen durch ein gezieltes Infektionspräventionsprogramm zu reduzieren, können die frei werdenden Kapazitäten für andere Krankenhausfälle verwendet werden. Hierdurch entstehen Opportunitätserlöse, die in diesem Tool ausgewertet werden können. 

Berechnung Opportunitätskosten für normale Fälle

  1. Die Opportunitätskosten werden berechnet indem für jede ICD-Hauptdiagnose die wahrscheinlichste Fallpauschalenkombination (DRG-Kombination) berechnet wird. Hierdurch können die durch die nosokomialen Fälle anfallenden Belegungstage sowie die Erlöse approximiert werden. Dies ermöglicht die Berechnung von durchschnittlichen Erlösen je Infektionsart pro Tag.
  2. Hinter jeder DRG steht die mittlere Verweildauer (mVWD), diese kann für jede DRG-Ziffer im Code-Browser nachgeschlagen werden (Beispiel DRG L63E).
  3. Diese mVWD wird nun mit den durchschnittlichen Erlösen pro Tag multipliziert und mit den Anzahl der Fälle multipliziert.
  4. Durch die Gegenüberstellung der durchschnittlichen Erlöse je Infektionsart pro Tag mit den durchschnittlichen Erlösen von „normalen“ Krankenhausfällen pro Tag, können die Opportunitätskosten, die durch eine Reduzierung nosokomialer Infektionen entstehen, monetär bewertet werden. 

Standardwert für Verbesserungspotenzial ändern

Über den Regler „Verbesserungspotenzial“ kann das Ausmaß der potenziellen Verbesserung individuell für jedes Krankenhaus modifiziert werden. Als Standardwert ist 10% Verbesserungspotenzial eingestellt.